Wenn man das Prinzip der fairen Teilung („I cut, you choose“), das in der Spieltheorie und Ethik als klassisches Minimalmodell für Gerechtigkeit gilt,
verallgemeinern möchte, z. B. auf Gruppen, Organisationen oder ganze Gesellschaften, kann man das auf mehrere Weisen tun — je nachdem, ob es um Verteilung, Entscheidungen oder Verantwortung geht.
⚖️ 1️⃣ Grundprinzip: „Teile und überlasse die Kontrolle dem anderen“
Kernidee:
Fairness entsteht, wenn diejenige Person oder Gruppe, die entscheidet, nicht weiß oder kontrolliert, welchen Vorteil sie selbst aus der Entscheidung zieht.
Beispielhafte Übertragung:
- Politik: Wer Regeln entwirft, darf nicht von ihnen profitieren → Trennung von Regelsetzung und Anwendung.
- Wirtschaft: Bonusregeln werden anonymisiert oder algorithmisch umgesetzt, damit niemand individuell optimieren kann.
- Sozialmodelle: Wer über Umverteilung entscheidet, weiß nicht, ob er später Geber oder Empfänger sein wird (ähnlich wie bei der „Schleier des Nichtwissens“-Idee von John Rawls).
🧩 2️⃣ Allgemeines Verfahren: Das „Verdeckungsprinzip“
„Handle so, als wüsstest du nicht, welche Rolle du selbst haben wirst.“
Das lässt sich mathematisch oder institutionell umsetzen:
- Losverfahren (Randomisierung): Posten, Vorteile oder Belastungen werden teilweise zufällig verteilt.
- Rollentausch-Prinzip: Entscheidungen werden so entworfen, dass sie aus jeder Rolle heraus noch akzeptabel wären.
- Transparenz + Feedback-Loops: Wenn sich zeigt, dass eine Regel systematisch benachteiligt, wird sie automatisch angepasst.
🧮 3️⃣ Praktische Modelle für Gruppen (mehr als 2 Personen)
Prinzip | Beschreibung | Beispielhafte Anwendung |
---|---|---|
Rotationsprinzip | Jeder ist reihum in Entscheidungs- oder Kontrollrolle | Bürgerbeteiligung, Führung auf Zeit |
Losbasierte Korrektur | Zufallsverfahren gleicht Machtkonzentration aus | Bürgerräte, Schöffen, Projektrollen |
Gegenseitige Bewertung | Jeder teilt, aber andere bewerten und korrigieren | Peer-Review, faire Arbeitsbewertung |
Algorithmische Neutralität | Regeln werden so erstellt, dass sie bei getauschten Rollen identische Ergebnisse liefern | Steuersysteme, Matching-Verfahren |
Schleier des Nichtwissens (Rawls) | Regeln werden so entworfen, dass sie für jede mögliche Position im System akzeptabel sind | Sozialstaat, BGE, Grundrechte |
💡 4️⃣ Meta-Prinzip: „Reziproke Robustheit“
Eine Regel ist fair, wenn sie stabil bleibt, auch wenn sich die Rollen der Beteiligten zufällig ändern und immer noch jeder glücklich damit ist.
Auch dieser Artikel wurde mit KI erstellt. Vertieft wird das Thema im Bereich Gesundheitswesen hier.