Gewinnmaximierung und Wachstumszwang


Man muss den Kapitalismus nicht verdammen. Er brachte vielen Menschen höheren Wohlstand. Aber seine Zeit läuft ab. Wir folgen immer noch Regeln aus Zeiten vor hunderten Jahren, in denen körperliche Ausbeutung die höchste Wertschöpfungsquelle darstellte.

Der Kapitalismus hat einen Haken: er funktioniert nicht ohne Wachstum. Er kennt nur das Anhäufen von Vermögen, das sich !aus sich selbst! heraus vermehrt. Er kennt kein Zurück durch Schrumpfen.

Die Gewinnmaximierung und der Zwang zum Wirtschaftswachstum stehen jedoch im absoluten Konflikt mit ökologischer Stabilität. Wir rauben derzeit unseren Planeten ohne Reue und Verstand bis zum letzten Tropfen aus.

Die ökologische Problematik des Kapitalismus liegt vor allem in der Ungeduld und Kurzfristigkeit der Renditerechnung. Diese steht in keinem Verhältnis zur Zeit, die Ökologie zur Regeneration benötigt. »Das Abholzen eines Waldes erscheint in Büchern als Gewinn, in der Natur aber als unwiederbringlicher Verlust.«

Kapitalismus ist dem Grunde nach eine Marktwirtschaft, in der sich kleine privilegierte Gruppen mit Hilfe von staatlichen Interventionen auf Kosten der übrigen Gesellschaft bereichern und somit zu Reichtum gelangen.

Mit dem Steigen des Privatvermögens wächst aber gleichzeitig proportional die Furcht vor dessen Verlust. Es kann also defacto kein wahres Glücksgefühl hervorbringen!

Nicht der Besitz von Privateigentum macht glücklich, sondern (kurzfristig) nur dessen Erwerb.

Was wäre, wenn Firmen selbständig wieder qualitativ höchstwertige Güter herstellen würden mit einer 10jährigen Garantie? Wenn Reparaturen wieder günstiger als eine Neuanschaffung wären? Wenn Güter kostenlos wieder in den Kreislauf der Allgemeinheit zurückgegeben werden?

Was wäre, wenn es keine privaten Konten mehr gäbe, sondern Zweckkonten (z.B. Urlaubskonten bei einem Reiseveranstalter, auf denen solange Geld eingezahlt wird, bis eine zuvor ausgesuchte Reise vollständig finanziert ist)?

Was wäre, wenn alle (Zwischen)händler abgeschafft würden und die Hersteller ihre eigenen Produkte ausschießlich direkt im Internet zu selbstbestimmten Preisen verkaufen? Ohne in Werbung investieren zu müssen?

Inspirierende Quellen:
Kreislaufwirtschaft
Kapitalismuskritik