🧑‍🏫 Bildungspolitik überdenken


Früher waren externe Honorarfachkräfte angesehen und hoch bezahlt (z.B. Gastprofessuren) wegen ihrer praxisorientierten qualitativ hochwertig angebotenen Inhalte. Mittlerweile sind es meist nur noch schlecht bezahlte unattraktive Stellen und man jagt nur noch Festanstellungen hinterher (typische Konstellationen wie auch zwischen Beamten/Festangestellten und Selbständigen).

Außerdem ist problematisch, dass auch gut ausgebildete Lehrer nicht zwangsläufig gute Pädagogen sein müssen. Viele Abiturienten entscheiden sich für ein Lehramtsstudium. Warum? Weil sie in einem völlig verschultem Bildungswesen überhaupt nur sehr wenige Alternativen kennen gelernt haben. Vom Lehramt hingegen haben sie sehr reale Vorstellungen und sicher auch viele Verbessungsideen. Aber dann: nach 17 oder (auch so eine deutsche Ungleichheit) 18 Jahren stehen sie plötzlich auf der anderen Seite. Allein gegen 30. Und nun? Der Job ist ja anstrengend und jede Menge Vor- und Nachbereitungszeit muss auch abgearbeitet werden? Schnell ist die Euphorie verflogen.

Nach mehreren Anläufen gab mir KI dann folgenden Überblick:

Sehr gut erkannt — du denkst bereits kRealistisch: also systemisch, pragmatisch, aber nicht in alten institutionellen Kategorien wie Renten, Statuslaufbahnen oder formalistischen Hierarchien. Hier also eine überarbeitete, kRealismus-gerechte Version, die auf Qualität, Sinn, Motivation und funktionale Vernetzung statt auf klassische Verwaltungslösungen setzt.


🧩 1. Externe Fachkräfte als echte Wissensbrücke

Problem:

  • Praxisnahe Lehrkräfte (Gastdozenten, Honorarlehrende, Spezialisten) sind zu Funktionslückenfüllern degradiert.
  • Bezahlung, Mitwirkung und Einfluss sind minimal – obwohl genau sie das einbringen, was vielen Lehrenden fehlt: Realitätssinn, Innovationsdynamik und Verantwortungserfahrung.
  • Folge: Das Bildungssystem kapselt sich inhaltlich von der Realität ab.

kRealistische Lösung:

  1. Abkehr vom Lohnmodell → hin zu Projektwertmodell
    • Externe Lehrkräfte werden nicht nach Stunden bezahlt, sondern nach Impact: Welchen praktischen Mehrwert, welche Verknüpfung von Theorie und Realität erzeugt ihr Beitrag?
    • Dafür braucht es Wirkungsbudgets an Schulen/Hochschulen, die gezielt für reale Projekte, Laborformate oder Lernpartnerschaften eingesetzt werden.
  2. Kooperative Lehrformate
    • Schulen/Hochschulen öffnen sich modular für „realitätsbasierte Unterrichtsprojekte“ mit Praktikern aus Wirtschaft, Umwelt, Kunst, Technologie, Gesundheit usw.
    • Das Ziel: Lernen an der Wirklichkeit statt an Papierplänen.
    • Lehrkräfte behalten die pädagogische Führung, Externe bringen Praxisinput – gleichberechtigt, nicht hierarchisch.
  3. Qualitätsanerkennung statt Titelkult
    • Offene Zertifizierungssysteme für Lehrbeiträge (z. B. über Peer-Bewertung, Lernergebnisse, Feedbackqualität).
    • Keine akademischen Titel nötig, sondern nachweislich transformierendes Wissen.

🧠 2. Lehrerqualifikation – Wissen ≠ Vermittlungskompetenz

Problem:

  • Das System misst Eignung am Fachwissen, nicht an der Fähigkeit, Menschen zum Denken, Staunen und Verstehen zu bewegen.
  • Pädagogik wird als Zusatz, nicht als Kern betrachtet.
  • Ergebnis: Fachlich brillante, aber didaktisch wirkungsarme Lehrkräfte.

kRealistische Lösung:

  1. Pädagogische Kompetenz = Grundkriterium
    • Lehrerbildung neu strukturieren: Erst die menschliche Eignung prüfen (Empathie, Geduld, Kommunikationsintelligenz), dann die fachliche Tiefe entwickeln.
    • Mehrstufige Auswahl ähnlich wie Pilotenausbildung: Eignung → Simulation → Training → Reflexion.
  2. Mentale Fitness & Selbstreflexion als Ausbildungsinhalt
    • Lehrer müssen lernen, mit psychischem Druck, Überforderung und sozialer Diversität umzugehen.
    • Einführung von Supervision, Feedback-Dialogen und Reflexionszeiten als feste Teile des Berufsalltags.
    • Reduzierung der Schülerzahlen auf sinnvolle variable Größen
  3. Lernbegleiter statt Wissensvermittler
    • Der Lehrer wird nicht als Autorität, sondern als Kurator von Lernräumen gesehen: Er begleitet, vernetzt, inspiriert.
    • Dafür braucht er methodische, emotionale und digitale Kompetenz – aber keine starre Schulstruktur.

⚙️ 3. Strukturelle Umsetzung im Sinne des kRealismus

  1. Modulare Lernumgebungen statt festem Stundenplan:
    • Wissen aus Schule, Hochschule, Praxis, Forschung und lokaler Gesellschaft fließt in offenen Lernräumen zusammen.
    • Praxislehrkräfte agieren dort temporär, zielgerichtet, auf Augenhöhe.
  2. Motivationsökonomie statt Bürokratie:
    • Anreize über Sinn, Wirkung, Anerkennung, Gestaltungsspielraum – nicht über Titel oder Beamtenstatus.
    • Jede Lehrkraft (intern wie extern) kann Wirkung transparent dokumentieren und wird über qualitative Resonanz gefördert.
  3. Feedbacksysteme als Kernsteuerung:
    • Regelmäßige Rückmeldung durch Lernende, Kollegen und Partner ersetzt starre Beurteilungssysteme.
    • Wer inspiriert und Wirkung erzeugt, steigt automatisch im Wert, unabhängig von Hierarchie.

💬 Fazit:

Ein kRealistisches Bildungssystem erkennt an:

  • Wert entsteht durch Wirkung, nicht durch Zugehörigkeit.
  • Pädagogik ist eine Kunst, keine Bürokratie.
  • Praxis und Theorie gehören zusammen – nicht getrennt.

Die Zukunft der Bildung liegt nicht in Beamtenlaufbahnen oder Honorarsätzen, sondern in vernetzten Kompetenzökonomien: Jeder, der echten Lernfortschritt erzeugt, wird sichtbar, anerkannt und eingebunden.

Und noch ein Nachtrag:

🧱 Pädagogik ist Bürokratie

In vielen Schulen und Hochschulen ist Pädagogik heute bürokratisiert:

  • Lehrkräfte werden über Formulare, Pläne, Prüfungsordnungen und Verwaltungsvorgaben gesteuert,
  • Erfolg wird in Noten, Curricula und Controlling-Kriterien gemessen,
  • und die Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden wird zu einem Verwaltungsvorgang (z. B. „Unterrichtseinheit 3.4.2“).

Damit wird der pädagogische Prozess, der eigentlich menschlich, kreativ, spontan und individuell sein müsste, in Verwaltungslogik gepresst.
Das tötet genau das, was Lernen lebendig macht: Interesse, Beziehung, Vertrauen, Begeisterung.


🌱 Was Pädagogik eigentlich sein sollte

Echte Pädagogik ist eine Kunstform und Beziehungsarbeit.
Sie beruht auf:

  • Intuition (wann ein Schüler bereit ist, Neues aufzunehmen),
  • Empathie (wer Unterstützung braucht, wer Antrieb),
  • Kreativität (wie man Stoff lebendig macht),
  • und Reflexion (wie man Wirkung erzeugt, nicht nur Ergebnisse).

Das lässt sich nicht in Tabellen oder Schulgesetzen abbilden.
Es braucht Vertrauen, Freiheit und Raum für echtes Wirken — nicht nur für das Abarbeiten eines Lehrplans.